Bist du Gottesdienst-Besucher oder Gottesdienst-Teilnehmer?

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Spiritueller Impuls von Diakon Patrick Martin

Kurz-Video;

Wie kannst du jeden Gottesdienst so erleben, 

dass er dein Leben echt bereichert?

Predigt zum 16. Sonntag (Jahr C) zu Lk 10,38 – 42 (Maria und Marta)

Wie kannst du jeden Gottesdienst so erleben, 

dass er dein Leben echt bereichert?

Die Bibelstelle von Maria und Marta 

kann uns da eine Hilfe sein. 

Zunächst meine Frage an dich: 

Bist du Gottesdienst-Besucher 

oder Gottesdienst-Teilnehmer?

Als Besucher sitzt du im Gottesdienst 

wie ein Zuschauer, der unverbindlich 

mal einen Gottesdienst anschauen will, 

oder dem es einfach mal guttut, 

in der Kirche zu sein. 

Hierzu möchte ich klarstellen, 

dass jeder Besucher 

auch wirklich herzlich willkommen ist.

Die wirkliche Tiefe eines Gottesdienstes 

wird dir dabei aber verborgen bleiben.

Als Gottesdienst-Teilnehmer 

feierst du aktiv die Messe mit. 

Du hörst dir die Gebete nicht nur an, 

sondern sprichst sie mit dem Herzen mit, 

du machst sie zu deinen eigenen Gebeten, 

durch deine Zustimmung, 

aber auch durch deine Zweifel, 

durch dein Leben, 

das du mit diesen Gebeten verbindest. 

Die Lesung hörst du nicht nur an, 

um dich zu informieren, 

du verbindest die Lesung 

mit deinem persönlichen Leben 

und lässt Gott in dein Leben hineinsprechen. 

In der Hl. Messe bringst du dein Leben 

gedanklich und von Herzen auf den Altar, 

wenn die Ministranten Brot und Wein bringen 

und du lässt mit den Gaben 

dein Leben verwandeln. 

Das Brot wird zu deinem Herrn Jesus Christus, 

den du bei der Kommunion ganz in dich aufnimmst 

und dich selbst damit 

immer mehr in Christus verwandeln lässt. 

Am Ende der Messe 

wirst du mit dem Segen 

ausgesendet in die Welt, 

in deinen Alltag, 

um Christus deinen Mitmenschen 

weiter zu verkünden 

und Christus in deinen 

Mitmenschen zu dienen 

– in deiner Familie, 

in deinen Bekannten und Kollegen.

Ja, das ist das Ideal. 

Wahrscheinlich gibt es keinen unter uns, 

der während des gesamten Gottesdienstes 

jede Sekunde mit dem Herzen voll dabei ist. 

Das ist auch gar nicht gefordert, 

wir sind doch alle Menschen.  

Und ich gebe zu, 

bei mir schweifen oft die Gedanken ab 

im Gottesdienst, auch hier am Altar. 

Mein Leben ist auch nicht so beispielhaft, 

dass ich die Liebe Gottes 

immer im Herzen trage 

und in meinem Gegenüber immer Christus erkenne. 

Wie erleichtert bin ich aber zu wissen, 

dass Jesus mich so annimmt, 

wie ich bin;

dass er mir meine Sünden verzeiht 

und meine Schwäche mitträgt. 

Wir sind Menschen 

und müssen nicht perfekt sein. 

Der Wille zählt. 

Es geht um die Grundhaltung 

und die sehen wir an Maria, 

die Jesus aktiv zuhört 

und seine Worte in ihr Leben aufnimmt. 

Das ist der Sinn und Zweck unseres Lebens. 

   Was ist mit Marta, 

die den Herrn versorgt? 

Ja, eine Marta ist wichtig. 

Im Gottesdienst sind die Dienste hier am Altar das, 

was zunächst einmal der Marta entspricht: 

Was wäre unser Gottesdienst ohne Organist, 

ohne Lektoren, 

Mesner, 

Blumenschmuck, 

Ministranten,

 ja ohne Priester?

Aber selbst alle, 

die den Gottesdienst gestalten,

 könnten eher Gottesdienst-Besucher 

als aktive Teilnehmer sein, 

obwohl ich überzeugt bin, 

dass hier alle 

auch mit dem Herzen dabei sind. 

Wir sollten also nicht nur Marta sein, 

sondern gleichzeitig Maria, 

die aktiv zuhört und mit dem Herzen aufnimmt. 

    Wenn wir Suppe essen wollen, 

dann muss diese Suppe erst mal gekocht werden, 

aber das Kochen der Suppe wäre vollkommen sinnlos, 

wenn die Suppe nie gegessen wird. 

Der Zweck der Suppe 

ist nicht die Freude am Kochen

 – schön, wenn es auch Freude macht –

 aber was soll das, 

wenn die Suppe gar nicht gegessen wird?

So sind auch alle Dienste in der Kirche notwendig, 

aber der Zweck ist 

die lebendige Beziehung 

zu unserem Herrn Jesus Christus. 

Was nützt die Kirche und Gottesdienst, 

wenn diese Begegnung mit Gott

 gar nicht stattfindet?

   Die Gebete in der Messe sind so wunderbar. 

Sie sind so allgemein formuliert, 

dass jeder sich hineingeben kann. 

Dadurch wirken sie aber auch 

etwas unpersönlich für Zuhörer. 

Aber du musst nicht Zuhörer bleiben. 

Du bist ein mündiger, geisterfüllter Christ, 

der aktiv mitbeten kann 

und diese allgemeinen Gebete 

zu deinen persönlichen macht, 

diese allgemeinen Lieder 

mit dem Lob verbindet, 

das in deinem Herzen ist.

Das müssen wir von mündigen Christen voraussetzen können.

  Die Lesungen sind keine alten Geschichten, 

sondern sie sind lebendig und treffen heute auf dein Herz. 

Sie bedeuten heute etwas anderes für dich 

als zu deiner Jugend. 

Niemand hat je die Bibelstellen 

dieses Gottesdienstes so gehört, 

wie du sie heute gehört hast. 

Was bringst du heute mit in diesen Gottesdienst? 

Was legst du heute auf den Altar?

Lässt du dich verwandeln?

Bist du Gottesdienst-Besucher 

oder Gottesdienst-Teilnehmer?

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