C – Palmsonntag
Die Passion
Aus Lukas 22,14-23,56
59 Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer.
60 Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn.
61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
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Bei der Theaterinszenierung „Die Passion“ von der bekannten amerikanischen Regisseurin K. Thompson
wurde mir die Rolle als Jesus zugewiesen.
Es war eine große Herausforderung und wichtige Glaubenserfahrung.
Die Verleugnung des Petrus probten sie an meinem freien Tag.
Am nächsten Tag wurde ich als Jesus mit dem Kreuz in die Szene eingefügt.
Ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt.
In dieser Inszenierung schleiften die Soldaten Petrus vor Jesus hin
und ließen ihn genau in seine Augen sehen.
„Ich kenne diesen Menschen nicht!“
schrie Petrus direkt in Jesus Gesicht.
Die Szene machte mich so betroffen, dass ich mich zurückziehen musste
und für einige Zeit nicht weiterspielen konnte.
Aus der Sicht Jesu zu erleben,
wie er von seinem engsten Freund so klar verleugnet wurde,
und mir gleichzeitig bewusst zu sein,
ich hätte an der Stelle von Petrus
genau so gehandelt,
hat mich tief bewegt.
Ich wusste in diesem Moment,
dass der eigentliche Schmerz Jesu
nicht die grausamen Folterqualen waren,
sondern die Ablehnung der Menschen,
für die er dieses Leiden auf sich nahm.
Unsere Ablehnung und Verleugnung!
Dies sind Qualen, die in keinem Film und keinem Theater wirklich dargestellt werden können.
Lesen wir in dieser Karwoche bewusst die Passion Christi,
versetzen uns in dieses Geschehen mit allen Sinnen hinein
und überlegen uns ganz konkret,
wie wir in dieser Woche unserem Herrn zeigen können,
dass wir zu Ihm stehen.
Tipp: „Was ihr dem geringsten meiner Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan.“