C-4. Fastensonntag
aus Lukas 15,1-3.11-32
29 Doch er (der ältere Sohn) erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.
32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden.
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Wenn Sie zu den Menschen gehören sollten, die sich in der Kindheit das Bild von einem strafenden Gott eingeprägt haben, sollten Sie bemüht sein, dies loszulassen.
Lesen Sie sehr oft das Gleichnis vom barmherzigen Vater.
Unsere Sünden, die wir vor Gott bringen, sind wie ein Tropfen Wasser,
aber seine Barmherzigkeit wie die brennende Oberfläche der Sonne.
Denken Sie nicht klein von Gott.
Betrachten Sie diese Bibelstelle und lassen Sie die unendliche Barmherzigkeit Gottes auf Sie wirken.
Gott ist barmherzig zu uns.
Natürlich ist er auch zu unseren Mitmenschen Barmherzig.
Darum geht es in diesem Gleichnis.
Jesus hat es nicht Sündern erzählt, die sich von der Weisung Gottes entfernt haben,
sondern den Gottesfürchtigen,
die nicht wahrhaben wollten, dass Gott auch alle, die seine Wege verlassen haben, wieder aufnimmt.
In diesem Gleichnis geht es also um den älteren Sohn.
Wie geht es uns, wenn wir daran denken,
dass auch Menschen die Gottes Wege verlassen, von Ihm gesegnet und geliebt sind?
Der Neid ist ein Fehlverhalten, dass vieles im Menschen zerstören kann.
Während meines Theologiestudiums sagte Prof. Elsässer in einer Moraltheologie-Vorlesung:
„Wenn Sie sündigen wollen, dann suchen Sie sich nicht den Neid aus. Da haben Sie nichts davon!“
Vieles tun wir nur aus Neid: Wir lassen uns eine Party vermiesen, wie der ältere Sohn,
vergeuden unsere Energie, damit andere schlechter dastehen als wir.
Wir kaufen unsinnige Produkte, nur um andere neidisch zu machen.
Nehmen wir uns Zeit und schreiben wir auf,
auf wen oder was wir neidisch sind
und wann wir unnötige Energie für Neid verschwenden.
Lachen wir über diese nervigen Gedanken
und verbrennen den Zettel in der Barmherzigkeit Gottes.