Predigt an Pfingsten von Diakon Patrick Martin
Einleitung:
Die Kirche blüht und wächst, ist lebendig – besonders in Asien, Südamerika, Afrika. Nur in vielen Teilen Europas geht alles zurück. Woran liegt das?
Vielleicht stärken wir bei uns zu sehr die Struktur und die Institution
und zu wenig den Heiligen Geist.
Kirche ist aber kein Dienstleistungsservice: Kirche ist eine Gemeinschaft.
Wir alle sind getauft und gefirmt.
Es ist unsere Verantwortung, das Evangelium weiterzutragen.
Seit Jahrzehnten sprechen die Päpste von der Neu-Evangelisierung Europas.
Und es gibt auch bei uns Aufbrüche:
Gerade findet in Salzburg wieder das Fest der Jugend statt, wo Tausende Jugendliche die Gottesdienste und Beichtstühle stürmen.
Und wie großartig ist es, dass wir auch in dieser Zeit mutige Ministranten haben,
die treu zu Gott stehen, auch wenn sie von Schulkameraden ausgelacht werden.
Und die vielen die immer noch in unsere Gottesdienste kommen,
obwohl bestimmt viele Bekannte von euch den Kopf darüber schütteln.
Schön, dass du da bist.
Predigt:
Noch ist Osterzeit: Zeit fürs Osterlachen:
ein Witz:
Woche für Woche, sitzt Heinz Müller stundenlang in der Kirche und betet: Herr, schenk mir sechs Richtige im Lotto.
Ohne Erfolg.
Nach einem Jahr hört er eine Stimme, die zu ihm ruft:
Gib mir wenigstens eine Chance und kauf dir ein Los!
Diesen Witz erzähle ich sicher nicht, um dich zum Lottospielen zu animieren.
Aber vielleicht macht er etwas deutlich.
Kürzlich sagte mir ein Herr nach der Sonntagsmesse:
Wo sind denn unsere Kinder? Es ist ja gar keine Jugend mehr da!
Und oft höre ich, warum gehen nur noch so wenige in die Kirche?
Gib Gott eine Chance: Tu, was in deinem Einflussbereich liegt.
Schaut mal hier die Opferkerzen an.
Warum brennen einige wenige und die anderen nicht?
Ganz einfach: Weil die einen angezündet wurden, die anderen nicht.
Hast du schon mal erlebt, dass deinem Handy der Saft ausging,
gerade als du es brauchtest?
Das ist doch deine Verantwortung: Lad dein Handy rechtzeitig wieder auf.
Du stehst mit dem Auto auf der Straße. Herr, mach das es weiterfährt.
Es ist doch deine Verantwortung: Tank dein Auto auf.
Du bist getauft und gefirmt: Es ist auch deine Verantwortung, deine Mitmenschen von unserem Glauben zu begeistern.
Wie lernen auch anderen von unserem befreienden Glauben? In der Schule? In den Medien? Sicher nicht!
Die Sehnsucht ist da.
Wenn ich die Kindereinrichtungen gehe und sie zum Beten einlade,
gelingt es den Kindern fast immer minutenlang mucksmäuschen still zu sein
und nur die Gegenwart Gott zu genießen.
Bei der Erstkommunion-Vorbereitung sind die Kinder begeistert von der Beichte:
Das ist super, können wir das öfter machen?
Leider wird dieses Licht von Klassenkameraden
und auch oft von den Eltern wieder ausgelöscht.
Hast du schon einmal begeistert zu Freunden gesagt: Du, die Bratwurscht musst du unbedingt probieren, die schmeckt so super. Diesen Wein, dieses Brot, einfach köstlich. Den Film musst du dir anschauen, ich hab mich gebogen vor Lachen.
Aber hast du schon einmal begeistert zu Freunden gesagt:
Du musst unbedingt mal das Johannes-Evangelium lesen,
das hat mein Leben total verändert
– ich habe erfahren, wie mein Leben so viel mehr ist.
Im Gottesdienst bin ich so eng verbunden mit Jesus Christus,
er gibt meinem ganzen Leben einen tieferen Sinn,
da musst du echt mal mitkommen.
Gestern habe ich gebeichtet,
du glaubst nicht, wie befreiend das ist,
wenn dir der Priester persönlich zusagt:
Ich spreche dich los von deinen Sünden.
Jetzt kann ich ganz frei leben, wie neu geboren.
Warum fällt es uns so leicht,
Werbung für irgendwelche Produkte zu machen,
und so schwer, unsere Mitmenschen mit Jesus bekannt zu machen.
Warum fehlt uns da die Begeisterung,
warum sagen wir da eher anklagend:
Warum warst’n so lang nicht in der Kirch?
Jetzt gehst halt wenigstens mal an Pfingsten mit.
– Ja, das hört sich natürlich nicht so einladend an.
Mach es doch wenigstens wie du es machst,
wenn du gutes Buch oder Film empfiehlst.
Du musst keine klugen Worte und überzeugende Argumente finden.
Erzähl einfach von deiner Hoffnung
und von dem Glück, dass dir persönlich dein Glaube schenkt.
Du musst ja auch nicht alle Zutaten einer Bratwurst genau beschreiben können,
um sie zu empfehlen,
du sagst einfach, dass es dir schmeckt.
Hab Mut, erzähl von deinem Glauben,
das ist das schönste Geschenk,
was du deinen Mitmenschen geben kannst:
Hoffnung in der Zeit der schlechten Nachrichten.
Wenn deine Mitmenschen dagegen argumentieren,
versuch es erst gar nicht zu widerlegen.
Lass es einfach die Meinung der anderen stehen,
und respektiere sie,
und du: erzähle von deinem Leben mit Gott.
Wir alle sind beauftragt von unserem Herrn,
seine Botschaft der Liebe weiterzugeben.
Wir sind in jeder Messe gesendet zu unseren Mitmenschen.
Wir können und sollen niemanden zwingen,
aber Gott schickt uns zu den Menschen,
denen wir Tag für Tag begegnen.
Nicht jeder wird sich darauf einlassen,
aber was für eine Freude und Erfüllung ist,
wenn du jemanden mit Jesus Christus bekannt gemacht hast
und soviel Glück und Freude
in das Leben deines Mitmenschen kommt.
Du hast denselben Heiligen Geist bekommen,
wie die Apostel zu Pfingsten,
denselben Hl. Geist, der Paulus antrieb,
auch in der Verfolgung das Evangelium zu verkünden.
Natürlich jeder auf seine einzigartige Weise.
Glaubst du, Petrus und Andreas, die Fischer wären besonders geeignet?
Sie waren doch weder geschulte Redner noch Theologen.
Natürlich auch mit Taten der Liebe.
Das ist die Voraussetzung!
Aber das allein reicht nicht!
Was ist besser:
Jemanden ein Glas Wasser zu reichen,
oder ihm zu sagen, wo die Quelle ist?
Wo kannst du diese Woche
den Heiligen Geist
durch dich wirken lassen und auf deine Mitmenschen zugehen?
Meditation:
Lass an Pfingsten dein Leben neu beginnen:
Wenn du die Kerze nicht anzündest, bleibt es dunkel.
Wenn du das Auto nicht volltankst, bleibt es stehen.
Wenn du deiner Familie und deinen Freunden nicht von Gottes Liebe erzählst,
woher sollen sie das Glück des Glaubens erfahren.
Du wirst gebraucht.
Da, wo du stehst.
Du bist gesendet.
Wohin sendet dich Gott diese Woche?
Kirchenkrise und deine Verantwortung
Predigt zu Pfingsten von Diakon Patrick Martin
Die Kirche blüht und wächst, ist lebendig – besonders in Asien, Südamerika, Afrika. Nur in vielen Teilen Europas geht alles zurück. Woran liegt das?
Vielleicht stärken wir bei uns zu sehr die Struktur und die Institution
und zu wenig den Heiligen Geist.
Kirche ist aber kein Dienstleistungsservice: Kirche ist eine Gemeinschaft.
Wir alle sind getauft und gefirmt.
Es ist unsere Verantwortung, das Evangelium weiterzutragen.
Seit Jahrzehnten sprechen die Päpste von der Neu-Evangelisierung Europas.
Und es gibt auch bei uns Aufbrüche:
Gerade findet in Salzburg wieder das Fest der Jugend statt, wo Tausende Jugendliche die Gottesdienste und Beichtstühle stürmen.
Und wie großartig ist es, dass wir auch in dieser Zeit mutige Ministranten haben,
die treu zu Gott stehen, auch wenn sie von Schulkameraden ausgelacht werden.
Und die vielen, die immer noch in unsere Gottesdienste kommen,
obwohl bestimmt viele Bekannte von euch den Kopf darüber schütteln.
Schön, dass du da bist.
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